Luftbestattung - Ablauf, Kosten und Regelungen
Luftbestattung in Deutschland
Aktualisiert am 21. August 2023
Lesezeit: 6 Minuten
Das Wichtigste zur Luftbestattung
- Bei der Luftbestattung wird die Asche einer verstorbenen Person in der Luft verstreut
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Luftbestattung durchzuführen: Vom Boden, aus einem Flugzeug, einem Hubschrauber oder einem Wetter-, Helium- oder Heißluftballon
- Aufgrund der Friedhofspflicht sind Luftbestattungen in Deutschland nicht erlaubt
- Luftbestattungen können aber in anderen europäischen Ländern durchgeführt werden
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Was ist eine Luftbestattung?
Die Luftbestattung ist eine Form der Naturbestattung und setzt die Einäscherung der verstorbenen Person in einem Krematorium voraus. Anschließend wird die Asche vom Boden, einem Flugzeug, Hubschrauber oder Heißluftballon aus in die Luft übergeben. Bei vielen Formen der Luftbestattung ist die Begleitung der Beisetzung durch Hinterbliebene möglich. Aufgrund der Bestattungsgesetze ist die Luftbestattung in Deutschland jedoch nur bedingt erlaubt. Eine Ausnahme bildet das Verstreuen der Asche über bestimmten Gebieten der Nord- oder Ostsee.
Was ist eine Luftbestattung?
Die Luftbestattung ist eine Form der Naturbestattung und setzt die Einäscherung der verstorbenen Person in einem Krematorium voraus. Anschließend wird die Asche vom Boden, einem Flugzeug, Hubschrauber oder Heißluftballon aus in die Luft übergeben. Bei vielen Formen der Luftbestattung ist die Begleitung der Beisetzung durch Hinterbliebene möglich. Aufgrund der Bestattungsgesetze ist die Luftbestattung in Deutschland jedoch nur bedingt erlaubt. Eine Ausnahme bildet das Verstreuen der Asche über bestimmten Gebieten der Nord- oder Ostsee.
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Luftbestattung in Deutschland: Welche Möglichkeiten gibt es?
Nach dem Tod in alle Winde verstreut zu werden, übt auf viele Menschen eine gewisse Faszination aus. Natürlich darf menschliche Asche aber nicht an jedem beliebigen Ort verstreut werden. In Deutschland ist die Luftbestattung, auch Windbestattung genannt, aufgrund des Friedhofszwanges nicht erlaubt und auch in anderen Ländern, in denen die Luftbestattung möglich ist, gelten bestimmte Vorschriften.
So ist das Verstreuen von Asche von einem Flugzeug oder Heißluftballon aus sowie die Almwiesenbestattung in der Regel nur in wenigen europäischen Ländern wie Frankreich, der Schweiz oder Tschechien möglich. Daher ist immer eine Überführung ins Ausland erforderlich.
Mittlerweile gibt es aber in Deutschland einige Friedhöfe mit sogenannten Aschestreuwiesen. Diese sind separate Areale auf dem Friedhofsgelände und dienen ebenfalls zur Verstreuung von Asche.
Luftbestattung über Nord- und Ostsee
Eine Ausnahme von der Bestattungspflicht bildet das Verstreuen der Asche über bestimmten Gebiete der Nord- oder Ostsee. Die Asche des Verstorbenen wird dabei aus einem kleinen Flugzeug oder Hubschrauber verstreut. Je nach Größe und Kapazität des Luftfahrzeugs können in der Regel bis zu 3 Hinterbliebene die Luftbestattung begleiten. Alternativ kann die Verstreuung der Asche in der Luft auch vom Boden aus beobachtet werden.
Beisetzungsvarianten der Luftbestattung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bei einer Luftbestattung die Asche einer verstorbenen Person beizusetzen. Zum einen kann eine Flugbestattung durchgeführt werden, bei der die Asche per Luftfahrzeug über dem Meer oder auf dem Land verstreut wird. Alternativ besteht die Möglichkeit einer Windbestattung, bei der die Angehörigen die Asche vom Boden aus dem Wind übergeben.
In den Schweizer Bergen ist es außerdem möglich, die Asche im Rahmen einer Almwiesenbestattung auf einer Naturwiese zu verstreuen. In einigen europäischen Ländern kann die Asche auch in einer speziellen Kapsel an einem Wetterballon an die Grenze zum Weltall gebracht werden. In etwa 30 Kilometern Höhe wird die Asche dann über einen Mechanismus verstreut.
Eine weitere außergewöhnliche Form der Luftbestattung ist die Gletscherbestattung. Hier findet das Verstreuen der Asche im Wind auf einem ausgewählten Gletscher statt. Alternativ zur Luftbestattung kann die Urne auch in einer Grabstätte im Eis des Gletschers beigesetzt werden.
Weltweit wird die Luftbestattung unterschiedlich interpretiert: In einigen Kulturkreisen werden Verstorbene vor einer Luftbestattung nicht kremiert und der Leichnam wird, im Ganzen oder zerteilt, Geiern oder anderen Aasfressern übergeben. Diese Art der Luftbestattung wird auch Himmelsbestattung genannt.
Die Grabstelle bei einer Luftbestattung
Auch wenn bei einer Luftbestattung kein Grab im herkömmlichen Sinn entsteht, können Angehörige den Ort der Bestattung jederzeit aufsuchen. Nach der Beisetzung in der Luft werden den Hinterbliebenen auf Wunsch eine Urkunde mit den Koordinaten sowie der Flughöhe, an der die Asche verstreut wurde, übergeben.
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Ablauf einer Luftbestattung
Die Luftbestattung kann nur durchgeführt werden, wenn die betreffenden Person zu Lebzeiten eine entsprechenden Verfügung aufgesetzt hatte. Der Luftbestattung geht immer eine Feuerbestattung voraus. Nach dem Eintreten des Todes wird die verstorbene Person folglich in ein Krematorium überführt, in einem Verbrennungssarg eingeäschert und im Anschluss wird die Asche in eine Aschekapsel gefüllt.
Bis hierhin entspricht der Ablauf einer Luftbestattung in etwa dem einer regulären Urnenbeisetzung. Danach wird die Asche der verstorbenen Person in der Regel ins Ausland überführt. Dort wird die Asche in der Luft oder zu Boden beigesetzt. Die weitere Gestaltung der Bestattung ist vielfältig und kann nach den Wünschen des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen gestaltet werden.
Vor Ort kann beispielsweise eine Trauerfeier arrangiert werden, die das Spielen von Musik oder das Halten einer Trauerrede im Beisein der Angehörigen ermöglicht. Dabei sollten jedoch die Witterungsbedingungen beachtet werden, da eine Luftbestattung bei Unwetter in der Regel nicht möglich ist.
Kann die Luftbestattung begleitet werden?
Wie die meisten Bestattungsarten kann die Luftbestattung entweder anonym oder im Beisein von Angehörigen erfolgen. Die Anzahl der Trauergäste, die der Beisetzung beiwohnen können, ist jedoch in der Regel begrenzt, da in einem Flugzeug oder Hubschrauber meist nur zwei bis drei Personen Platz finden.
Wünschen Sie eine Verabschiedung mit einer großen Trauergemeinde, so empfiehlt sich daher eine Trauerfeier vor oder nach der Einäscherung. Zum Zeitpunkt der Ascheverstreuung kann ebenfalls eine Trauerrede gehalten oder Trauermusik gespielt werden. Die Hinterbliebenen können den Abschied so individuell gestalten, wie bei traditionellen Bestattungsarten.
Kosten einer Luftbestattung
Die formalen Anforderungen einer Luftbestattung unterscheiden sich kaum von denen einer konventionellen Feuerbestattung. Wie bei jeder Bestattung fallen auch hier die Kosten für die Dienstleistungen des Bestatters an. Diese beinhalten Leistungen wie die Kremation des Verstorbenen, die Organisation und Ausrichtung der Trauerfeier sowie die Überführung und Bestattung.
Bestattungsunternehmen bieten zumeist komplette Pakete an und kümmern sich um die bürokratischen Angelegenheiten, wie die Beantragung der Sterbeurkunde. Soll die Luftbestattung in einer Form erfolgen, die nicht in Deutschland zugelassen ist, muss mit zusätzlichen Kosten für die Überführung ins Ausland gerechnet werden. Bei einer Luftbestattung entstehen jedoch keine Folgekosten, da unter anderem die Kosten für die Grabpflege entfallen.
Die Kremationskosten variieren je nach Bundesland und Lokalität. Zudem fallen Kosten für die Luftbeförderung der Trauergesellschaft im Flugzeug, Heißluftballon oder Hubschrauber an.
Die Kosten einer Luftbestattung setzen sich also aus folgenden Posten zusammen:
- Leistungen des Bestatters
- Kremation der verstorbenen Person
- Überführung der Asche ins Ausland
- Kosten für das Luftfahrzeug
- Variable Kosten für die Trauerfeier
Kosten für die Trauerfeier sind von den persönlichen Wünschen der Angehörigen abhängig, die Livemusik, Trauerredner, Floristik oder andere Programmpunkte enthalten können. Langfristig ist die Luftbestattung jedoch eine vorteilhafte und kostengünstige Alternative zur klassischen Sargbestattung, da keinerlei Kosten für Grabpflege und Steinmetz anfallen.
Häufige Fragen zur Luftbestattung
Bei der Luftbestattung wird die Asche der verstorbenen Person in der Luft verstreut. Dies geschieht entweder vom Boden aus oder von einem Luftfahrzeug, beispielsweise einem Helikopter.
Nein. Da in Deutschland die Bestattungspflicht gilt, ist eine Luftbestattung in der Regel nicht möglich. In anderen europäischen Ländern sind Luftbestattungen hingegen erlaubt.
Da es bei der Luftbestattung keinen festen Grabplatz gibt, entstehen keine Kosten für Grabgestaltung und Grabpflege. Dadurch gibt es jedoch auch keinen festen Erinnerungsort, den Hinterbliebene aufsuchen können.
Eine Luftbestattung ist in einigen europäischen Ländern möglich, beispielsweise in Österreich, der Schweiz, Frankreich und Tschechien.