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Exhumierung – Kosten, Ablauf und Gründe

Exhumierung: Erneutes Ausgraben eines Verstorbenen

Aktualisiert am 8. September 2023

Lesezeit: 6 Minuten

Hier geht’s um:
Als Exhumierung wird das Ausgraben einer bereits bestatteten Leiche aus einem Grab bezeichnet. Eine Exhumierung kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein. Erfahren Sie alles Wissenswerte über die rechtliche Lage für eine Exhumierung.

Das Wichtigste zur Exhumierung

  • Exhumierungen sind in vielen Ländern streng reguliert und bedürfen einer behördlichen Genehmigung
  • Eine Exhumierung kann für strafrechtliche Untersuchungen durchgeführt werden, um Beweise oder Ursachen des Todes zu klären
  • Familien können eine Exhumierung beantragen, um Überreste umzubetten oder neu zu bestatten
  • In seltenen Fällen kann eine Exhumierung aus Gründen der öffentlichen Gesundheit oder Umweltschutz erforderlich sein
  • Exhumierungen werden oft in archäologischen oder historischen Kontexten durchgeführt, um Erkenntnisse über vergangene Zivilisationen und Lebensweisen zu gewinnen
Inhaltsverzeichnis
  1. Was ist eine Exhumierung?
  2. Gründe für eine Exhumierung
  3. Varianten der Exhumierung
  4. Genehmigung und Regelung
  5. Kosten einer Exhumation
  6. Die Exhumierung im Strafverfahren

Was ist eine Exhumierung?

Eine Exhumierung bezeichnet die Ausgrabung und Entfernung eines Leichnams oder von Überresten aus seinem Grab oder Begräbnisort. Sie kann aus verschiedenen Gründen durchgeführt werden, darunter rechtliche, wissenschaftliche, familiäre oder kulturelle. Es handelt sich um einen sensiblen Prozess, der oft bestimmten gesetzlichen Vorschriften und ethischen Überlegungen unterliegt.

Was ist eine Exhumierung?

Eine Exhumierung bezeichnet die Ausgrabung und Entfernung eines Leichnams oder von Überresten aus seinem Grab oder Begräbnisort. Sie kann aus verschiedenen Gründen durchgeführt werden, darunter rechtliche, wissenschaftliche, familiäre oder kulturelle. Es handelt sich um einen sensiblen Prozess, der oft bestimmten gesetzlichen Vorschriften und ethischen Überlegungen unterliegt.

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Gründe für eine Exhumierung

Familiäre Gründe für eine Exhumierung

Familiäre Motive gehören oft zu den Hauptantrieben für eine Exhumierung. Ein Grund hierfür kann beispielsweise der Wunsch der Angehörigen sein, den Verstorbenen nach einem Ortswechsel näher bei der neuen Heimat erneut zu bestatten, um die Grabpflege zu erleichtern und eine engere emotionale Nähe zu gewährleisten. Zudem kann der Wunsch bestehen, den Verstorbenen in ein bereits bestehendes Familiengrab zu überführen, um die familiäre Bindung auch im Tod zu bewahren.

Bevor eine Exhumierung vorgenommen wird, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Ist dies der Fall, können die Hinterbliebenen einen Antrag auf Umbettung stellen, um den geliebten Menschen an einen neuen, oft bedeutungsvolleren Ort zu überführen.

Natürliche Gründe für eine Exhumierung

Natürliche Gründe für eine Exhumierung können vielfältiger Natur sein. Änderungen in der Bodenbeschaffenheit, beispielsweise durch Erosion, Überschwemmungen oder Erdrutsche, können die Integrität von Grabstätten gefährden. Änderungen oder Erweiterungen in der Friedhofsstruktur, wie der Bau neuer Wege oder die Errichtung von Gebäuden, können ebenfalls eine Exhumierung notwendig machen.

Ein besonders einschneidendes Ereignis ist die Schließung eines Friedhofes, sei es aufgrund von Platzmangel, wirtschaftlichen Gründen oder städtebaulichen Entwicklungen. In all diesen Fällen wird eine Exhumierung unumgänglich, um die Würde und Integrität der Verstorbenen zu wahren und eventuell erforderliche Umsiedlungen in geeignetere Ruhestätten zu gewährleisten.

Historische Gründe für eine Exhumierung

Exhumierungen aus historischen Gründen erfolgen zum Zwecke der Erforschung historischer Geschehnisse. Beispielsweise können durch DNA-Proben Fragen zu Renten- oder Erbansprüchen geklärt werden. Für die Staatsanwaltschaft ist eine historische Exhumierung häufig Mittel zur Feststellung der Todesursache bei der Aufklärung eines Verbrechens. Soldaten oder Flüchtlinge, die im Krieg gefallen sind, können durch eine Exhumierung in die Heimat zurückgeführt und dort angemessen bestattet werden.

Varianten der Exhumierung

Geplante Exhumierung

Eine geplante Exhumierung erfolgt nach dem Ablauf der Ruhezeit, welche von verschiedenen Faktoren wie Grabart, regionalen Gesetzen und Bodenbeschaffenheit abhängt und üblicherweise zwischen 15 und 30 Jahren beträgt. Wenn nach Ablauf dieser Periode keine Verlängerung der Grabstelle beantragt wird, kann die Friedhofsverwaltung eine Exhumierung veranlassen, um Platz für neue Grabstätten zu schaffen.

Ungeplante Exhumierung

Eine ungeplante Exhumierung findet statt, bevor die vorgesehene Ruhezeit abgelaufen ist. Dies kann aus diversen Gründen notwendig werden, beispielsweise wegen strafrechtlicher Untersuchungen oder Gefahren für die Allgemeinheit. Eine solche Maßnahme erfordert in der Regel eine behördliche Anordnung oder erfolgt auf Anweisung der Friedhofsverwaltung.

Genehmigung und Regelung

Die Durchführung einer Exhumierung ist an strenge Vorschriften gebunden und benötigt die Zustimmung mehrerer Behörden, darunter der Friedhofsträger, des Ordnungsamtes und unter Umständen des Gesundheitsamtes. Die spezifischen Regelungen variieren und sind in den Bestattungsgesetzen der jeweiligen Bundesländer verankert.

Berechtigte Antragsteller für eine Exhumierung sind:

  • Staatsanwaltschaften und Gerichte bei strafrechtlichen Ermittlungen
  • das Versorgungsamt bei Fragen der Kriegsopferfürsorge
  • gesetzliche Unfallversicherungen bei arbeitsbezogenen Todesfällen
  • weitere Versicherungen im Kontext von Versicherungsansprüchen
  • nahe Angehörige, wenn persönliche oder emotionale Gründe vorliegen

Die Kosten für die Exhumierung werden von der Instanz getragen, die den Antrag stellt. Je nach Region sind hierfür unterschiedliche Behörden zuständig. In Bayern beispielsweise haben Kommunen oder Friedhofsträger das Recht, Exhumierungen zu genehmigen oder abzulehnen.

Kosten einer Exhumation

Die Kosten für eine Exhumierung sind variabel und hängen von der Art der Bestattung und dem jeweiligen Friedhof ab. Wenn die Friedhofsverwaltung aus objektiven Gründen eine Exhumierung anordnet, trägt sie in der Regel die Kosten. Angehörige, die eine Umbettung wünschen, müssen diese jedoch selbst finanzieren. Der finanzielle Aufwand unterscheidet sich erheblich zwischen einer Sarg- und einer Urnenexhumierung, wobei erstere aufgrund des höheren Aufwands in der Regel kostspieliger ist.

Was geschieht mit dem Leichnam nach einer Exhumierung?

Nach der Exhumierung kann der Leichnam erneut untersucht, an einen anderen Ort umgebettet oder in einer anderen Form erneut bestattet werden, je nach dem ursprünglichen Zweck der Exhumierung. Bei rechtlichen oder wissenschaftlichen Untersuchungen wird der Leichnam nach Abschluss der Analyse in der Regel erneut beigesetzt.

Was geschieht mit dem Leichnam nach einer Exhumierung?

Die Exhumierung im Strafverfahren

Die Exhumierung im Strafverfahren bezieht sich auf den Prozess der Ausgrabung und Entfernung eines Leichnams oder von Überresten aus einem Grab im Zusammenhang mit einer strafrechtlichen Untersuchung. Dieser Vorgang kann erforderlich sein, um zusätzliche forensische Beweise zu sammeln oder Fragen zur Todesursache zu klären. Hier sind einige Punkte zum Thema:

  • Begründung: In Strafverfahren kann die Exhumierung notwendig sein, wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass die ursprüngliche Todesursache falsch bestimmt wurde oder neue Beweise auftauchen, die eine erneute Untersuchung des Leichnams erfordern.
  • Rechtliche Grundlage: Eine Exhumierung aus strafrechtlichen Gründen benötigt in der Regel einen gerichtlichen Beschluss oder eine Anordnung der Staatsanwaltschaft. Dies soll sicherstellen, dass die Exhumierung aus triftigen Gründen erfolgt und nicht die Ruhe des Verstorbenen ohne legitimen Grund gestört wird.
  • Forensische Untersuchung: Nach der Exhumierung kann eine erneute Autopsie durchgeführt werden. Hierbei werden moderne forensische Techniken angewendet, um beispielsweise Spuren von Gift oder anderen Substanzen zu finden, Anzeichen von Gewalteinwirkung zu identifizieren oder DNA-Proben zu nehmen.
  • Beweiswert: Die Ergebnisse der Untersuchung können in einem Strafverfahren als Beweismittel verwendet werden. Sie können dazu beitragen, die Todesursache neu zu definieren, die Schuld oder Unschuld einer Person zu bestätigen oder neue Fragen aufzuwerfen.
  • Ethik und Sensibilität: Die Exhumierung eines Leichnams, insbesondere wenn sie Jahre oder Jahrzehnte nach dem Tod erfolgt, kann für die Familie des Verstorbenen emotional belastend sein. Die Behörden sind daher verpflichtet, diesen Vorgang mit der gebotenen Sensibilität und Rücksichtnahme durchzuführen und die Angehörigen angemessen zu informieren und zu betreuen.

Im Allgemeinen wird die Exhumierung im Strafverfahren nur als letztes Mittel in Betracht gezogen, wenn andere Beweismittel nicht ausreichen oder es entscheidende neue Informationen gibt, die eine Überprüfung des Leichnams erforderlich machen.

Häufige Fragen zur Exhumierung

Eine Exhumierung bezeichnet den Prozess der Ausgrabung und Entfernung eines Leichnams oder von Überresten aus seinem Grab oder Begräbnisort.

Eine Exhumierung kann aus verschiedenen Gründen durchgeführt werden, darunter rechtliche (z.B. im Rahmen von Strafverfahren), wissenschaftliche (z.B. archäologische Forschungen), familiäre (z.B. Umsetzung in ein Familiengrab) oder kulturelle.

Die Durchführung einer Exhumierung erfordert in der Regel die Zustimmung mehrerer Behörden, wie dem Friedhofsträger, dem Ordnungsamt und eventuell dem Gesundheitsamt. Die genauen Regelungen variieren je nach regionalen Gesetzen und Bestimmungen.

Die Kosten für die Exhumierung werden in der Regel von der Partei getragen, die den Antrag stellt. Dies kann eine Behörde, eine Familie oder eine andere Institution sein. Bei Exhumierungen aus öffentlichem Interesse, wie z.B. bei Strafverfahren, können die Kosten von staatlichen Stellen übernommen werden.

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