Einbalsamierung: Wie funktioniert das?
Wie funktioniert die Einbalsamierung?
Aktualisiert am 21. August 2023
Lesezeit: 7 Minuten
Das Wichtigste zur Einbalsamierung
- Unmittelbar nach dem Tod setzt im menschlichen Körper der Verwesungsprozess ein
- Wie schnell die Zersetzungsprozesse im Körper voranschreiten, ist unter anderem von den klimatischen Bedingungen abhängig
- In einigen Fällen ist es jedoch gewünscht, dass der Verwesungsprozess verlangsamt wird
- Die moderne Einbalsamierung, auch Modern Embalming genannt, kann die Abbauprozesse im menschlichen Körper kurzzeitig verzögern
- Bei der Einbalsamierung werden Körperflüssigkeiten abgelassen und durch ein steriles Einbalsamierungsfluid ersetzt, wodurch der Leichnam kurzfristig konserviert werden kann
Modern Embalming: Einbalsamierung heute
Die Kunst der Einbalsamierung wird auch hierzulande immer mehr thematisiert, wenn es um die Organisation einer Bestattung geht. Was steckt aber eigentlich dahinter?
Die kurzzeitige Konservierung des Verstorbenen findet heutzutage hauptsächlich dort statt, wo eine Aufbahrung des Leichnams im offenen Sarg üblich ist. Zu den Ländern, in denen diese Praxis des Abschiednehmens existiert, gehören die USA, Großbritannien, Russland und Armenien.
Ein Beispiel aus jüngster Zeit: Der Tod der britischen Königin Elizabeth II. am 8. September bewegte die Menschen weltweit. Am Montag, dem 19. September soll die Königin in der Familiengruft der St.-George-Kapelle auf dem Gelände von Schloss Windsor beigesetzt werden. Zwischen ihrem Todestag und der Beisetzung liegen folglich elf Tage, in denen sich Bürgerinnen und Bürger Englands von der aufgebahrten Königin verabschieden können. Um in dieser Zeit den natürlichen Verwesungsprozess des Körpers aufzuhalten, kommt ein aufwändiges Einbalsamierungsverfahren zum Einsatz. Die Einbalsamierung der Queen ist aber nur ein Beispiel, in dem das Verfahren sinnvoll ist.
Die Einbalsamierung wird von Thanatopraktikern durchgeführt. Diese sind für alle Tätigkeiten im Bestattungswesen zuständig, die über die hygienische Totenversorgung hinaus gehen. Ein Einbalsamierer muss umfangreiche Kenntnisse über anatomische Grundlagen des menschlichen Körpers haben und über ein hohes Maß an Fachwissen hinsichtlich der Einbalsamierungstechniken verfügen.
Die Techniken des Modern Embalming zielen hauptsächlich auf die Erhaltung ästhetischer Merkmale und das Verhindern von Geruchsentwicklung ab. Jedoch kann eine kurzzeitige Konservierung auch dann notwendig werden, wenn der Leichnam ins Ausland überführt werden soll. Der Transport nimmt meist mehrere Tage in Anspruch, für die durch die hygienische Grundversorgung keine ausreichende Konservierung erreicht werden kann.
Gründe für die Einbalsamierung eines Leichnams
Bei der Behandlung wird der Leichnam zunächst gereinigt und desinfiziert. Gleichzeitig wird durch gezieltes massieren des Körpers die Leichenstarre gelöst, sodass er später in seine finale Position gebracht werden kann. Danach werden auch Körperöffnungen gereinigt und anschließend der Prozess des Flüssigkeitenaustauschs eingeleitet. Durch eine spezielle Pumpe werden die Körperflüssigkeiten abgelassen und durch eine sterile Einbalsamierungsflüssigkeit ersetzt. Auch Hohlorgane wie der Bauchraum müssen dabei berücksichtigt werden. Um das Entweichen der Konservierungsflüssigkeit zu verhindern, verstopft der Thanatopraktiker anschließend alle Öffnungen.
Im letzten Schritt müssen weitere Behandlungen vorgenommen werden, die in erster Linie ästhetische Hintergründe haben. Um das Öffnen des Kiefers zu verhindern, wird der Mund des Toten entweder durch einen speziellen Klebstoff versiegelt oder mit einer Naht verschlossen. Mithilfe von speziellen Kunststoffkappen werden die Augenlider fixiert, sodass der Tote einen schlafenden Eindruck vermittelt. Findet eine Aufbahrung statt, wird der Leichnam zusätzlich kosmetisch behandelt, um ihn möglichst lebendig und weniger furchteinflößend wirken zu lassen.
Modern Embalming: Einbalsamierung heute
Die Kunst der Einbalsamierung wird auch hierzulande immer mehr thematisiert, wenn es um die Organisation einer Bestattung geht. Was steckt aber eigentlich dahinter?
Die kurzzeitige Konservierung des Verstorbenen findet heutzutage hauptsächlich dort statt, wo eine Aufbahrung des Leichnams im offenen Sarg üblich ist. Zu den Ländern, in denen diese Praxis des Abschiednehmens existiert, gehören die USA, Großbritannien, Russland und Armenien.
Ein Beispiel aus jüngster Zeit: Der Tod der britischen Königin Elizabeth II. am 8. September bewegte die Menschen weltweit. Am Montag, dem 19. September soll die Königin in der Familiengruft der St.-George-Kapelle auf dem Gelände von Schloss Windsor beigesetzt werden. Zwischen ihrem Todestag und der Beisetzung liegen folglich elf Tage, in denen sich Bürgerinnen und Bürger Englands von der aufgebahrten Königin verabschieden können. Um in dieser Zeit den natürlichen Verwesungsprozess des Körpers aufzuhalten, kommt ein aufwändiges Einbalsamierungsverfahren zum Einsatz. Die Einbalsamierung der Queen ist aber nur ein Beispiel, in dem das Verfahren sinnvoll ist.
Die Einbalsamierung wird von Thanatopraktikern durchgeführt. Diese sind für alle Tätigkeiten im Bestattungswesen zuständig, die über die hygienische Totenversorgung hinaus gehen. Ein Einbalsamierer muss umfangreiche Kenntnisse über anatomische Grundlagen des menschlichen Körpers haben und über ein hohes Maß an Fachwissen hinsichtlich der Einbalsamierungstechniken verfügen.
Die Techniken des Modern Embalming zielen hauptsächlich auf die Erhaltung ästhetischer Merkmale und das Verhindern von Geruchsentwicklung ab. Jedoch kann eine kurzzeitige Konservierung auch dann notwendig werden, wenn der Leichnam ins Ausland überführt werden soll. Der Transport nimmt meist mehrere Tage in Anspruch, für die durch die hygienische Grundversorgung keine ausreichende Konservierung erreicht werden kann.
Gründe für die Einbalsamierung eines Leichnams
Bei der Behandlung wird der Leichnam zunächst gereinigt und desinfiziert. Gleichzeitig wird durch gezieltes massieren des Körpers die Leichenstarre gelöst, sodass er später in seine finale Position gebracht werden kann. Danach werden auch Körperöffnungen gereinigt und anschließend der Prozess des Flüssigkeitenaustauschs eingeleitet. Durch eine spezielle Pumpe werden die Körperflüssigkeiten abgelassen und durch eine sterile Einbalsamierungsflüssigkeit ersetzt. Auch Hohlorgane wie der Bauchraum müssen dabei berücksichtigt werden. Um das Entweichen der Konservierungsflüssigkeit zu verhindern, verstopft der Thanatopraktiker anschließend alle Öffnungen.
Im letzten Schritt müssen weitere Behandlungen vorgenommen werden, die in erster Linie ästhetische Hintergründe haben. Um das Öffnen des Kiefers zu verhindern, wird der Mund des Toten entweder durch einen speziellen Klebstoff versiegelt oder mit einer Naht verschlossen. Mithilfe von speziellen Kunststoffkappen werden die Augenlider fixiert, sodass der Tote einen schlafenden Eindruck vermittelt. Findet eine Aufbahrung statt, wird der Leichnam zusätzlich kosmetisch behandelt, um ihn möglichst lebendig und weniger furchteinflößend wirken zu lassen.
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Ist eine Einbalsamierung das Gleiche wie eine Mumifizierung?
Hören wir das Wort, „Einbalsamierung“, kommen uns unweigerlich Bilder aus vergangen Zeiten in den Sinn, in denen ein Leichnam festlich und rituell mit ätherischen Ölen und Kräutern behandelt wird. Wir denken an die Mumien der alten Pharaonen und vielleicht haben wir auch das Bild des Leichnams Lenins, aufgebahrt im Mausoleum, vor unserem geistigen Auge.
Eine Einbalsamierung muss dabei allerdings klar von einer Mumifizierung abgegrenzt werden. Wohingegen die Einbalsamierung die Konservierung des Leichnams über einen kurzen Zeitraum zum Ziel hat, wird bei der Mumifizierung eine dauerhafte Erhaltung des Körpers angestrebt. Da jegliches organisches Material anfällig für Zersetzungsprozesse durch Kleinstorganismen ist, werden bei einer Mumifizierung möglichst alle Körperorgane entfernt, sodass letztendlich kaum mehr als die Haut und das Knochengerüst des Verstorbenen erhalten bleibt. Im alten Ägypten wurde dies durch mehrwöchige aufwändige Prozesse erreicht. Im Anschluss wurden verschiedene Füllmaterialien und wohlriechende Kräuter verwendet, um die ursprüngliche Form des Leichnams zu erhalten.
Die Einbalsamierung hingegen hat das Ziel, den Körper eines Verstorbenen nur für einen gewissen Zeitraum zu konservieren, um Zeit zu gewinnen und notwendige Schritte vor der Beisetzung durchführen zu können. Dies kann beispielsweise bei einer Überführung eines Leichnams in ein anderes Land erforderlich werden oder dann, wenn eine längere Phase des Abschiednehmens von der geliebten Person erwünscht ist.
Die übergangsweise Leichenkonservierung wird dadurch erzielt, dass Körperflüssigkeiten abgelassen und durch eine verwesungshemmende Substanz ersetzt werden. Dadurch kann eine kurzzeitige Konservierung von bis zu sechs Wochen erreicht werden.
Ursprung der Einbalsamierung
In der westlich geprägten Kultur wurde der ursprüngliche Impuls zur Einbalsamierung in den USA gegeben. Die zahlreichen Kriege innerhalb der Vereinigten Staaten hatten eine Vielzahl an Toten zur Folge, die teilweise quer durchs Land bis in ihre Heimatorte transportiert werden mussten. Die Überführung erfolgte meist in Kutschen und Eisenbahnen und dauerte oft viele Tage und Wochen an. Der Zustand der Leichname bei der Ankunft war dementsprechend katastrophal.
Als Reaktion darauf begannen viele Ärzte mit der Praxis der Einbalsamierung. Zu diesem Zweck wurden Hohlorgane entleert und mit Substanzen befüllt, die die Verwesung verlangsamten. Über die Jahre hinweg wurde das Einbalsamieren immer weiter perfektioniert und gehört mittlerweile zu den Standardprozeduren in den USA.
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Ist eine Einbalsamierung sinnvoll? – Die Situation in Deutschland
In Deutschland herrschen gemäßigte klimatische Bedingungen. Deswegen ist eine Einbalsamierung in den meisten Fällen nicht notwendig und die hygienische Grundversorgung reicht in der Regel aus, um den Leichnam bis zur Beisetzung zu konservieren. Die Einbalsamierung hält zwar mehr und mehr Einzug in unsere Bestattungskultur, dennoch ist sie hierzulande noch eher ungebräuchlich. Eine Aufbahrung des Leichnams kommt nur in den seltensten Fällen vor. Oft ist auch eine Feuerbestattung erwünscht, bei der ästhetische Aspekte des Leichnams kaum eine Rolle spielen.
Durch die Einbalsamierung erfolgt außerdem eine langsamere Verwesung. Dies steht im Konflikt mit den üblichen Ruhezeiten von 20 Jahren. Viele deutsche Friedhöfe gestatten deswegen keine Beisetzung eines einbalsamierten Leichnams.
Auch aus ökologischen Gründen kann eine Einbalsamierung Nachteile haben. Im Prozess der kurzzeitigen Konservierung werden eine Vielzahl von Chemikalien verwendet, die sich schädigend auf den Boden und die Umwelt auswirken.
In manchen Fällen kann eine Einbalsamierung jedoch auch sinnvoll sein. Soll ein Leichnam beispielsweise über weitere Strecken zum Ort seiner Beisetzung transportiert werden, so stellt die Einbalsamierung sicher, dass während des Transports keine starken Verwesungsprozesse stattfinden können. Ist es zudem der Wunsch der Hinterbliebenen, den Verstorbenen über einen längeren Zeitraum zur Verabschiedung aufzubahren, so bietet die Einbalsamierung genügend Zeit, um den geliebten Menschen noch ein letztes Mal zu sehen.
Häufig gestellte Fragen zur Einbalsamierung
Die heutige Einbalsamierung bezeichnet die chemische Präservierung einer verstorbenen Person, um die natürlichen Verwesungsprozesse im menschlichen Körper für eine gewisse Zeit zu verlangsamen.
Muss ein Leichnam über weitere Strecken zum Ort der Beisetzung transportiert werden, so stellt die Einbalsamierung sicher, dass während des Transports keine starken Verwesungsprozesse stattfinden können.
Der Thanatopraktiker löst die Leichenstarre, reinigt und desinfiziert die verstorbene Person und tauscht Körperflüssigkeiten mit einem sterilem Einbalsamierungsfluid, um die Konsverierung des Leichnams zu ermöglichen.
Es ist nicht bekannt, ob sich Königin Elisabeth II. dafür entschieden hat, nach ihrem Tod einbalsamiert zu werden. Höchstwahrscheinlich erfolgte jedoch eine Einbalsamierung, um in der Zeit zwischen Todestag und Beisetzung den Verwesungsprozess des Leichnams zu verlangsamen.
Wie schon sein Schwiegervater König Georg VI., wurde auch Prinz Philip höchstwahrscheinlich in seinem Sterbebett oder irgendwo in Schloss Windsor einbalsamiert.