Begräbnis: Alles, was Sie wissen müssen

Was ist ein Begräbnis?

Ein Begräbnis ist eine rituelle Handlung, durch die wir uns von einem verstorbenen Menschen verabschieden. Es dient dazu, den Verstorbenen zu ehren, den Angehörigen Trost zu spenden und den Übergang in eine neue Phase des Lebens ohne den geliebten Menschen zu erleichtern.

Im allgemeinen Sprachgebrauch nutzen wir die Bezeichnungen "Begräbnis", "Beerdigung", "Bestattung" und "Beisetzung" oft synonym, jedoch wird mit den unterschiedlichen Bezeichnungen nicht das Gleiche beschrieben.

Hier sind die genauen Definitionen:

• Begräbnis: Dieser Begriff wird oft als allgemeiner Ausdruck für die gesamte Zeremonie oder das Ritual verwendet, das durchgeführt wird, um das Leben eines verstorbenen Menschen zu ehren und Abschied zu nehmen. Ein Begräbnis kann eine Trauerfeier, eine Beisetzung und andere Rituale oder Traditionen umfassen.
• Beerdigung: Dieser Begriff bezeichnet spezifisch den Akt des Begrabens des Körpers einer verstorbenen Person in der Erde, normalerweise auf einem Friedhof. Es handelt sich also um eine Form der Erdbestattung.
• Bestattung: Dies ist der übergeordnete Begriff, der alle Formen der Behandlung eines verstorbenen Körpers umfasst. Dazu können neben der Erdbestattung auch andere Bestattungsarten wie die Feuerbestattung, die Seebestattung und die Baumbestattung gehören.
• Beisetzung: Dieser Begriff bezeichnet den spezifischen Akt des Ablegens des Körpers oder der Asche einer verstorbenen Person an ihrem letzten Ruheort, unabhängig davon, ob es sich um ein Grab auf einem Friedhof, eine Urnenwand oder ein Meer (im Fall einer Seebestattung) handelt.

Welche Regeln gelten bei Begräbnissen?

Die Regeln, die bei Begräbnissen gelten, können je nach kulturellem, religiösem und regionalen Kontext erheblich variieren.

Einige allgemeine Regeln, die in Deutschland oft gelten, sind:

• Ort des Begräbnis: Begräbnisse in Deutschland sind in der Regel nur auf zugelassenen Friedhöfen oder bestimmten Gebieten (z.B. für Seebestattungen) erlaubt. Begräbnisse in privaten Gärten sind in Deutschland in der Regel nicht zulässig. Diese Regelung nennt sich Friedhofszwang.
• Fristen: Es gibt bestimmte Fristen, innerhalb derer ein Begräbnis stattfinden muss. Die genauen Zeiten variieren, aber in der Regel liegt die Frist eines Begräbnis in Deutschland zwischen 4 und 10 Tagen nach dem Tod.
• Behandlung des Leichnams: In vielen Fällen ist sowohl bei einer Einäscherung als auch bei einer Beerdigung des Leichnams in einem Sarg vorgeschrieben, das die verstorbene Person angemessen hygienisch versorgt wird.
• Sargpflicht: Die Sargpflicht bezieht sich auf die gesetzliche Anforderung in einigen Regionen oder Ländern, dass menschliche Überreste für die Beisetzung in einem Sarg bestattet müssen. In Deutschland gibt es eine Sargpflicht, sowohl für Erdbestattungen als auch für Feuerbestattungen.
• Ruhezeiten: Auf den meisten Friedhöfen gelten bestimmte Ruhezeiten, die vorschreiben, wie lange eine verstorbene Person nach einem Begräbnis in der Erde ruhen muss. Diese Zeiten variieren und meist erwerben die Bestattungspflichtigen das Grabnutzungsrecht über die gesamte Dauer der vorgeschriebenen Ruhezeit.

Darüber hinaus gibt es auch einige Traditionen, die bei Begräbnissen zu beachten sind. So ist es beispielsweise üblich, bei einem Begräbnis dunkle, gedeckte Kleidung zu tragen, obwohl dies nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Es handelt sich dabei eher um eine Frage des Respekts und der Tradition.

Diese Regeln können je nach lokalen Bestimmungen und persönlichen Vorlieben variieren, daher ist es immer eine gute Idee, mit einem Bestattungsinstitut oder einem Friedhofsverwalter zu sprechen, um spezifische Fragen zu klären.

Ablauf eines Begräbnis

Das ist vor dem Begräbnis wichtig

Bevor ein Begräbnis stattfinden kann, müssen verschiedene wichtige Schritte und Formalitäten beachtet und abgeschlossen werden:

1. Todesbescheinigung: Zunächst muss der Tod durch einen Arzt offiziell festgestellt (Leichenschau) und eine Todesbescheinigung ausgestellt werden.
2. Beauftragung eines Bestattungsinstituts: Als nächstes sollte ein Bestattungsinstitut beauftragt werden, das bei der Organisation und Durchführung des Begräbnisses hilft. Das Bestattungsinstitut kann dabei unterstützen, den Leichnam zu transportieren, die notwendigen Formalitäten zu erledigen und die Beerdigung zu organisieren.
3. Anzeige des Todes beim Standesamt: Der Tod muss beim zuständigen Standesamt angezeigt werden. In der Regel wird die Sterbefallanzeige vom Bestattungsinstitut übernommen. Auf Grundlage der Todesbescheinigung wird dann eine Sterbeurkunde ausgestellt.
4. Auswahl der Bestattungsart und Grabart: Es muss entschieden werden, welche Art der Bestattung gewünscht ist (z.B. Erdbestattung, Feuerbestattung, Seebestattung, Baumbestattung). Je nach Bestattungsart muss auch die Art des Grabes ausgewählt werden (z.B. Reihengrab, Wahlgrab, anonymes Grab).
5. Planung der Trauerfeier: Die Trauerfeier kann individuell gestaltet werden. Hierbei kann das Bestattungsinstitut ebenfalls unterstützen.
6. Benachrichtigung von Angehörigen und Freunden: Es ist wichtig, die Familie, Freunde und Bekannten über den Todesfall und die anstehende Beerdigung zu informieren.
7. Organisation der Grabpflege: Nach der Beerdigung ist eine regelmäßige, teils kostenintensive Grabpflege erforderlich.

Die spezifischen Schritte können je nach individuellen Wünschen, regionalen Unterschieden und religiösen oder kulturellen Bräuchen variieren

Während des Begräbnisses

Der genaue Ablauf eines Begräbnisses kann je nach Kultur, Religion und individuellen Wünschen der Verstorbenen oder der Angehörigen variieren. Dennoch gibt es einige allgemeine Elemente, die oft Bestandteil eines Begräbnisses sind:

• Trauerfeier: Oft beginnt das Begräbnis mit einer Trauerfeier oder einem Gottesdienst. Diese kann in einer Kirche, auf dem Friedhof, in einer Trauerhalle oder an einem anderen geeigneten Ort stattfinden. In der Regel werden Trauerreden gehalten, Musik gespielt und es wird gemeinsam getrauert.
• Prozession zum Grab: Nach der Trauerfeier folgt oft eine Prozession zum Grab. Der Sarg oder die Urne wird dabei von den Trauergästen begleitet.
• Beisetzung: Am Grab erfolgt dann die eigentliche Beisetzung. Der Sarg oder die Urne wird in das Grab hinabgelassen. Oft gibt es auch hier noch einmal Grabreden oder Gebete.
• Letzte Worte und Abschiedsrituale: Nach der Beisetzung haben die Trauergäste oft die Möglichkeit, sich persönlich vom Verstorbenen zu verabschieden. Dies kann beispielsweise durch das Werfen von Erde oder Grabbeigaben in das Grab geschehen.
• Beileidswünsche: Nach der Beisetzung besteht meist die Möglichkeit, den Angehörigen Beileid zu wünschen und ihnen Trost zu spenden.
• Leichenschmaus: In vielen Kulturen ist es üblich, nach der Beerdigung zu einer gemeinsamen Mahlzeit zusammenzukommen. Der Leichenschmaus bietet die Möglichkeit, in Gemeinschaft zu trauern und sich an den Verstorbenen zu erinnern.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch trauert auf seine eigene Art und Weise, und es gibt keine "richtige" oder "falsche" Art, ein Begräbnis durchzuführen. Die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse der Trauernden sollten immer an erster Stelle stehen.

Nach dem Begräbnis

Nach dem Begräbnis beginnt der Prozess der Trauerbewältigung, der von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Dies ist eine persönliche und individuelle Erfahrung, und jeder Mensch geht auf seine eigene Weise damit um.

Es gibt allerdings auch einige formelle Schritte und Pflichten, die in der Regel nach einem Begräbnis zu erledigen sind:

• Danksagungen: Es ist üblich, sich bei allen Personen, die bei der Bestattung geholfen haben oder anwesend waren, zu bedanken. Dies kann persönlich, telefonisch, per E-Mail oder über eine Danksagungsanzeige in der Zeitung erfolgen.
• Grabpflege: Je nach Bestattungsform kann die Grabpflege den Hinterbliebenen obliegen. Dies kann das regelmäßige Reinigen und Schmücken des Grabes einschließen und ist mit Grabpflegekosten verbunden.
• Testament und Nachlassregelung: Wenn der Verstorbene ein Testament hinterlassen hat, muss dieses durch einen Notar oder das Nachlassgericht eröffnet werden. Danach muss der Nachlass entsprechend der im Testament festgelegten Regelungen verteilt werden.
• Abmeldungen und Ummeldungen: Es gibt eine Reihe von Organisationen und Behörden, die über den Tod informiert werden müssen. Dazu können Banken, Versicherungen, Rentenkassen, das Einwohnermeldeamt und viele andere gehören. Auch andere Verpflichtungen müssen gekündigt werden, beispielsweise erfolgt häufig eine Kündigung der Wohnung bzw. eine Haushaltssauflösung.
• Trauerarbeit: Die Auseinandersetzung mit dem Verlust und die Bewältigung der Trauer ist ein individueller Prozess, der oft viel Zeit in Anspruch nimmt. Manche Menschen finden Unterstützung in Selbsthilfegruppen, durch Gespräche mit Freunden und Familie oder durch professionelle Trauerbegleitung.
• Gedenken: Viele Menschen finden Trost im Gedenken an den Verstorbenen. Dies kann durch Besuche am Grab, das Aufbewahren von Erinnerungsstücken oder das Feiern von Gedenktagen geschehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Aufgaben in einer Zeit emotionaler Belastung oft als besonders schwer empfunden werden können. Es ist daher ratsam, sich Unterstützung zu suchen, sei es durch Freunde, Familie oder professionelle Hilfe.

Was muss ich zum Begräbnis mitbringen?

Sie können beispielsweise Blumen wie weiße Lilien oder einen Kranz und eine Kondolenzkarte mitbringen. Doch bei einer Begräbnis kommt es vielmehr darauf an, wie Sie sich verhalten. Was ist bei einem Begräbnis zu beachten? Die logische Antwort: Seien Sie pietätvoll, diskret und respektvoll. Diese grundlegende Zurückhaltung schließt meist auch dunkle Kleidung ein – es sei denn, die Familie wünscht sich explizit etwas anderes.

Begräbniskosten: Was kostet ein Begräbnis?

Die Kosten für ein Begräbnis können erheblich variieren, abhängig von den individuellen Wünschen und Vorstellungen, der gewählten Bestattungsart, dem Ort, der Art des Sarges oder der Urne, der Grabstätte, den Gebühren für Friedhof und Bestatter und vielen weiteren Faktoren.

Es gibt jedoch einige allgemeine Kostenelemente, die in der Regel bei einem Begräbnis anfallen:

• Bestatterkosten: Diese beinhalten die Beratung und Organisation durch das Bestattungsinstitut, die Abholung und Versorgung des Verstorbenen, die Bereitstellung des Sarges oder der Urne, die Durchführung der Bestattung und eventuell zusätzliche Leistungen wie Trauerdrucksachen oder die Gestaltung einer Trauerfeier.
• Friedhofsgebühren: Hierzu zählen die Kosten für das Grab (Erwerb und Pflege), die Beisetzung sowie eventuell die Nutzung einer Trauerhalle.
• Sonstige Kosten: Dazu können unter anderem Kosten für den Steinmetz (Grabstein und Inschrift), Blumenschmuck, Traueranzeigen, eine Trauerfeier und die Gebühren für die Sterbeurkunden gehören.

In Deutschland können die Begräbniskosten sehr unterschiedlich sein, liegen in der Regel zwischen 2.000 und 10.000 Euro, können aber auch deutlich höher ausfallen. Es ist empfehlenswert, sich vorab ausführlich beraten zu lassen und verschiedene Angebote einzuholen, um Kostenfallen zu vermeiden und eine würdige Bestattung im Rahmen des verfügbaren Budgets zu gewährleisten.

Es ist wichtig zu beachten, dass in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen auch Sozialbestattungen durch das Sozialamt übernommen werden können, wenn die Hinterbliebenen die Kosten nicht tragen können.

Ein Begräbnis ist ein wichtiger Schritt im Trauerprozess, und es ist wichtig, gut informiert zu sein, um die besten Entscheidungen zu treffen. Bei mymoria stehen wir Ihnen jederzeit zur Seite, um Ihnen bei der Planung und Durchführung eines Begräbnisses zu helfen.